Brachsenregion
In der Brachsenregion haben mit der Einmündung zahlreicher Nebenflüsse die Wasserführung sowie Breite und Tiefe des Gewässers zugenommen. Der Fluß hat sich zum Strom entwickelt. Das Wasser ist durch mineralische und organische Schwebstoffe stark getrübt, von zonal wechselndem Sauerstoffgehalt und an Oberfläche und Tiefe von verschiedener Temperatur. Auch das Plankton, das aus Altwassern und ruhigen Buchten eingeschwemmt wird, trägt zur Wassertrübung bei. Die Wassertemperatur kann in solchen Bereichen im Hochsommer mehr als 20° C betragen. Die abnehmende Strömungsgeschwindigkeit führt zu großräumigen Schlammablagerungen. Das reiche Nährstoffangebot ist Grundlage für üppig wachsende Pflanzenbestände. Diese dienen dem Brachsen (Abramis brama) und vielen anderen Fischarten als Laichsubstrat und den Jungtieren als Lebensraum.
Der Fischbestand ähnelt in seiner Zusammensetzung sehr dem der großen stehenden Gewässer. Neben dem Brachsen kommen in dieser Region noch Barsch (Perca fluviatilis), Güster (Blicca bjoerkna), Rotauge (Rutilus rutilus), Rotfeder (Scardinius erythrophtalmus), Schleie (Tina tinca), Karpfen (Cyprinus carpio), Ukelei (Alburnus alburnus) und Hecht (Esox lucius) häufiger vor. An den Hauptstrom angrenzende Altwasser sind für die Fische als Laich- und Weidegründe sowie als Winterlager von existentieller Bedeutung. Auch werden sie gern als Ruhezonen bei Hochwasser oder regem Schiffsverkehr aufgesucht. Viele Wanderfische des Meeres suchen diese Region zur Laichzeit ebenfalls auf und verbringen als Jungfische einen Teil ihrer Entwicklung in ihr. Die großen Züge dieser und der in die oberen Regionen aufsteigenden Wanderfische nutzen meist den Strom selbst als Wanderstraße, während die Standfische sich meist in den nahrungsreichen Seitengewässern aufhalten.
Fischarten der Brachsenregion:
Brachsen (Abramis brama) |
Güster (Blicca bjoerkna) |
Rotauge (Rutilus rutilus) |
Rotfeder (Scardinius erythrophtalmus) |
Verfasser: Jürgen Gaul