Äsche (Thymallus thymallus)

 

 

aesche

 

Die Äsche bewohnt reich strukturierte größere Bäche und kleinere Flüsse mit kühlem und sauerstoffreichem Wasser, in denen schnellfließende kiesige Bereiche und tiefere ruhigfließende Gewässerabschnitte wechseln. Sie lebt gesellig und hält sich gerne in kleineren Schwärmen am Rande tieferer Gumpen oder bei ausreichender Wassertiefe in der Gewässermitte auf, wo sie abtriftende Kleintiere erbeutet, aber auch Anflugnahrung von der Wasseroberfläche aufnimmt. Darüber hinaus finden sich Äschen aber auch in den Zu- und Abflußbereichen klarer, kühler Seen.

Ab März werden die Laichplätze über Kiesbänken an seichteren Stellen bezogen, wo in den nachfolgenden Wochen die Eiablage erfolgt. Hierzu schlagen die Weibchen eine flache Laichgrube aus, in der die Eier abgelegt und vom Männchen besamt werden. Anschließend werden die befruchteten Eier wieder mit Kies bedeckt.

Aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit gegenüber Gewässerbelastungen sind die Äschenbestände in Deutschland noch regelmäßig von Fischsterben betroffen. Wegen des fortschreitenden Ausbaus der Fließgewässer und dem dadurch bedingten Verlust geeigneter Gewässerstrukturen ist eine natürliche Vermehrung noch nicht überall wieder möglich. Ein weiteres Gefährdungspotential hat sich in den letzten Jahren durch die starke Frequentierung der Äschenlaichplätze durch Kormorane ergeben. So ist z.B. der Äschenbestand am Hochrhein nach starkem Kormoraneinfall Anfang der neunziger Jahre drastisch zurückgegangen.

Bedeutung für den Fliegenfischer

Da sich die Äsche im Gegensatz zur Forelle vorwiegend von Insekten ernährt, ist sie der ideale Sportfisch für den Fliegenfischer. In ihren Aktivitätsphasen ist sie nahezu pausenlos in Aktion und steigt, wenn sie auf Anflugnahrung aus ist,  ausdauernd und rhythmisch nach Fliegen, die auf der Wasseroberfläche herantreiben. Viele Fliegenfischer betrachten die Fischerei mit der Trockenfliege auf Äschen als das Nonplusultra der Fliegenfischerei. Es ist jedoch falsch zu glauben, daß die Äsche untätig ist, wenn sie nicht steigt. Sie nimmt in diesem Fall ihre Nahrung lediglich in anderen Wasserbereichen auf und jagt entweder am Grund, im Mittelwasser oder knapp unter der Wasseroberfläche. In diesen Fällen ist die Fischerei mit der künstlichen Nymphe die erfolgversprechendere Fangmethode. Insbesondere große Grundäschen sind nach meiner Erfahrung nur sehr selten geneigt, nach Fliegen an der Oberfäche zu steigen und werden daher auch nur in Ausnahmesituationen mit der Trockenfliege gefangen. In der Regel ist die Fischerei auf kapitale Äschen mit schweren Nymphen dem Einsatz der Trockenfliege weitaus überlegen.

Verfasser: Jürgen Gaul 

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